Die ISO 9712 ersetzt die EN 473 seit 2012.
Zerstörungsfreie Prüfung - Qualifizierung und Zertifizierung von Personal der zerstörungsfreien Prüfung (ISO 9712:2012), Deutsche Fassung EN ISO 9712:2012
Zusammenfassung:Diese internationale Norm legt die grundlegenden Anforderungen an die Qualifizierung und Zertifizierung von Personal, das industrielle zerstörungsfreie Prüfungen (ZfP) ausführt, fest.
Der Begriff "industriell" bedeutet den Ausschluss der Anwendung für das Gebiet der Medizin.
Das in dieser internationalen Norm beschriebene System kann auch auf andere ZfP-Verfahren oder neue Techniken innerhalb bestehender ZfP-Verfahren angewendet werden, wenn ein umfassendes Zertifizierungsprogramm existiert und das Verfahren oder die Technik durch internationale, regionale oder nationale Normen abgedeckt ist oder aber das neue ZfP-Verfahren oder die neue Technik zur Zufriedenheit der Zertifizierungsstelle als effektiv nachgewiesen werden konnte.
Die Zertifizierung deckt die Befähigung in einem oder mehreren der folgenden Verfahren ab:
- Schallemissionsprüfung
- Wirbelstromprüfung
- Infrarotthermografieprüfung
- Dichtheitsprüfung (ausgenommen Wasserdruckprüfung)
- Magnetpulverprüfung
- Eindringprüfung
- Durchstrahlprüfung
- Dehnungsmessstreifenprüfung
- Ultraschallprüfung
- Sichtprüfung (ausgenommen direkte Sichtprüfungen ohne Hilfsmittel und Sichtprüfungen, die während der Anwendung eines anderen ZfP-Verfahrens durchgeführt werden)
Da die Effektivität jeder Anwendung von zerstörungsfreier Prüfung (ZfP) von der Fähigkeit des ausführenden Personals beziehungsweise der für die Prüfung verantwortlichen Personen abhängt, wurde eine Vorgehensweise entwickelt, mittels der die Methode zur Bewertung und Dokumentation der Kompetenz der Personen, deren Aufgabe angemessene theoretische und praktische Kenntnisse der von ihnen anzuwendenden zerstörungsfreien Prüfverfahren erfordern, spezifiziert, supervisiert, überwacht oder bewertet werden. Ein zusätzlicher Anreiz stammt aus der weltweiten Vergleichbarkeit der Vielfalt von industriellen Anwendungen, die vergleichbare Ansätze für zerstörungsfreie Prüfungen verlangen.
Wenn eine Zertifizierung von ZfP-Personal in Produktnormen, Gesetzen, Regelwerken oder Spezifikationen gefordert ist, dann ist es wichtig, dass dieses Personal in Übereinstimmung mit dieser internationalen Norm zertifiziert wird. Wenn in dieser internationalen Norm ein Ermessensspielraum gegeben ist, dann hat die Zertifizierungsstelle die letzte Entscheidung bezüglich der Festlegung der spezifischen Anforderungen.
Wenn es keine Anforderungen in der Gesetzgebung, in Normen oder in dem Auftrag für die Zertifizierung von ZfP-Personal gibt, entscheiden die Arbeitgeber des ZfP-Personals, wie sie sicherstellen, dass dieses sachkundig ist, Arbeitsaufträge auszzuführen. So können sie entweder bereits zertifiziertes Personal einstellen, oder sie müssen ihr eigenes Fachwissen heranziehen, um sich selbst davon zu überzeugen, dass die Mitarbeiter über die geforderte Sachkunde verfügen.
Inhalt:
- Anwendungsbereich
- Nomative Verweisungen
- Begriffe
- Verfahren und Abkürzungen
- Verantwortlichkeiten
- Qualifikationsstufen
- Zulassungsvoraussetzung
- Qualifizierungsprüfung
- Zertifizierung
- Erneuerung
- Rezertifizierung
- Dokumente
- Übergangszeiten
- Übergang zwischen EN 473:2008, ISO 9712:2005 und dieser internationalen Norm
- Anhang A (normativ) Sektoren
- Anhang B (normativ) Mindestanzahl und Art der Prüfungsstücke für die praktische Prüfung in den Stufen 1 und 2
- Anhang C (normativ) Strukturiertes Kreditsystem für die Stufe 3-Rezertifizierung
- Anhang D (normativ) Wichtung praktischer Prüfungen
- Anhang E (informativ) ZfP-Ingenieurstätigkeiten
- Anhang ZA (informativ) Beziehung zwischen dieser europäischen Norm und den grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinien 97/23/EG
- Literaturhinweise